Studenten der TU Ilmenau erhalten Preis für elektronische Sicherung gegen Taschendiebstahl

Pressemeldung der Firma Technische Universität Ilmenau

Ein Studententeam der TU Ilmenau ist im bundesweiten Mikrosystemtechnik-Wettbewerb COSIMA 2015 in Karlsruhe für die Entwicklung eines mobilen elektronischen Diebstahlschutzsystems ausgezeichnet worden. „ProBag“ verhindert Taschendiebstähle, indem Sensoren, die in die Tasche integriert sind, erkennen, wenn sie gestohlen wird, und Alarm schlagen. Nun treten die siegreichen Studenten in Paris auf internationaler Bühne gegen die besten Teams aus ganz Europa an.

Die Ilmenauer Studentinnen und Studenten des Masterstudienganges Mechatronik Tommy Heckert, Svenja Hermann, Loïc Kautzmann und William Tasnadi wurden im soeben zu Ende gegangenen Mikrosystemtechnik-Wettbewerb COSIMA (Competition of Students in Microsystems Applications) für ihren Beitrag „ProBag“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Mikrosystem-Sensoren des neuartigen Moduls, das in eine Hand- oder Umhängetasche integriert wird, „kennen“ das Bewegungsmuster des Besitzers und unterscheiden es von Bewegungen Fremder. Wird ein Diebstahlversuch detektiert, schlägt ProBag Alarm und die Tasche wird mit einem Schlosssystem automatisch verriegelt. Alarm und Verriegelung des Schlosses lassen sich über mobile Endgeräte, etwa ein Smartphone, kontrollieren. Mechatronik-Studentin Svenja Hermann erklärt, warum sich ihr Team mit der Weiterentwicklung mobiler Sicherheitssysteme befasst hat: „Da wir selbst privat und während des Studiums viel unterwegs sind, hat uns das Thema auch persönlich sehr interessiert. Wir freuen uns riesig, dass wir mit unserer Entwicklung den COSIMA-Preis gewonnen haben!“ Damit können die Studierenden im nächsten Jahr am internationalen Mikrosystemtechnik-Wettbewerb iCan teilnehmen, bei dem die Sieger der Länderwett­bewerbe in Paris gegeneinander antreten.

Bei dem COSIMA-Wettbewerb treten Studierende aus Hochschulen im deutschsprachigen Raum mit selbst entwickelten Mikrosystem-Anwendungen an. Die Teams sollen sich in  der Entwicklung und Vermarktung eigener Projektideen – von der wirtschaftlichen Planung über die Durchführung bis zur Präsentation des Projektes üben und beweisen. Eine Fachjury aus Forschung und Industrie bewertet schließlich dieses Gesamtpaket. Dass die mobil einsetzbare Ilmenauer Entwicklung Diebstähle verhindern und damit die Sicherheit im Alltag erhöhen kann, davon zeigte sich die Jury überzeugt. Den Studenten sei es gelungen, ein Schutzsystem zu entwickeln, das ein großes Vermarktungspotenzial biete: „Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Fußgängerzonen oder bei Großveranstaltungen, in vielen alltäglichen Situationen findet man sich inmitten von Menschenmengen wieder. Dieses dichte Gedränge wird besonders gerne von Taschendieben ausgenutzt um Wertsachen und sensible Daten zu erbeuten. Die Zahl der gemeldeten Taschendiebstähle ist in Deutschland im letzten Jahr um 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und nur wenige Fälle werden aufgeklärt. Daher bieten präventive Maßnahmen den besten Schutz vor Diebstahl. ProBag kann hier einen wichtigen Beitrag leisten.“

Die TU Ilmenau freut sich, dass sie einen COSIMA-Preis auch bei ihrer erst zweiten Teilnahme nach 2013 erringen konnte. Ein Novum ist hingegen die internationale Zusammensetzung des ProBag-Teams. Die zwei Ilmenauer und zwei französischen Studenten waren das erste COSIMA-Team, das aus einem binationalen Studiengang der Deutsch-Französischen Hochschule kommt: dem integrierten Doppelabschluss-Programm Mechatronik der TU Ilmenau und der französischen Elitehochschule „École nationale supérieure de mécanique et des microtechniques de Besançon“. Das innovative Diebstahlschutzsystem ProBag entstand in einem Projektseminar der vier Studenten am Fachgebiet Mikromechanische Systeme. Dessen Leiter, Professor Martin Hoffmann, weiß, dass ein Studium an der TU Ilmenau die Studenten bestens auf ihr berufliches Leben vorbereitet: „Das zweisprachige Konzept dieses Studiengangs bringt den Studierenden sowohl die deutsche als auch die französische Ingenieurkunst näher. Als Absolventen der Mechatronik, die Maschinenbau und Elektrotechnik vereint, sind sie in einem zunehmend interdisziplinären und internationalen Umfeld fachlich besonders gut aufgestellt.“

TU Ilmenau mit IMN MacroNano® auf Mikrosystemtechnik-Kongress stark vertreten

Der Mikrosystemtechnik-Kongress ist das bedeutendste deutsche Forum der Mikrosystemtechnik in Deutschland. Er wird vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtet. Das Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® der TU Ilmenau, mit elf wissenschaftlichen Beiträgen bei der Tagung außerordentlich stark vertreten, stellte in diesem Jahr seine aktuellen Forschungsergebnisse vor, darunter das „Technische Auge“, ein komplexes optisches Mikrosystem, das seine Umwelt mit so genannten Sakkaden, kleinen Scanbewegungen, wie das menschliche Auge abtastet. Gleich drei neuartige Sensorkonzepte messen, integrieren und speichern ohne eine Batterie zu benötigen mechanische Stöße oder auch chemische Einflüsse, um dann erst später über ein so genanntes RFID-Lesegerät drahtlos ausgelesen werden zu können. Diese Sensoren erlauben z. B. das Erkennen von Stößen, die ein Gerät beim Transport erlitten hat, oder dient zur Detektion, ob eine Verpackung zwischenzeitlich geöffnet und dadurch der Inhalt beschädigt wurde. Zusätzlich wurden viele weitere Exponate im Rahmen der Begleit­ausstellung am Stand des IMN MacroNano® den Kongressteilnehmern präsentiert.

Auf dem Mikrosystemtechnik-Kongress war Thüringen gleich nach Baden-Württemberg das Bundesland mit den meisten wissenschaftlichen Beiträgen, wie Tagungsleiter Prof. Volker Saile in seiner Begrüßung ausdrücklich hervorhob. Thüringen sei damit neben Baden-Württemberg das Land der Mikrosystemtechnik und die TU Ilmenau eine „besonders aktive Forschungseinrichtung“.



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