Rolf Kemper-Böninghausen (54) entwickelte einen völlig neuartigen Vermessungsroboter
Rolf Kemper-Böninghausen von der Emschergenossenschaft ist vom Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) in Gelsenkirchen mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ ausgezeichnet worden. Den in Fachkreisen äußerst renommierten und mit 2000 Euro dotierten Preis erhielt der Essener für die Entwicklung eines vollautomatischen Vermessungsroboters, der in unterirdischen Abwasserkanälen mit geringen Durchmessern eingesetzt werden kann.
„Die Emschergenossenschaft freut sich ganz besonders über diese Auszeichnung für Rolf Kemper-Böninghausen. Der mannlose Roboter wird die Vermessung von Kanalvortrieben revolutionieren. Neben einem wirtschaftlichen Einsatz verringert er auch die Arbeitsbelastung ganz erheblich“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technik-Vorstand der Emschergenossenschaft.
Im Rahmen des Emscher-Umbaus werden im gesamten Revier rund 400 Kilometer an unterirdischen Abwasserkanälen verlegt. Während des Baus muss die Lage des Kanals in der Erde ständig überprüft werden, um auch nur kleinste Abweichungen auszuschließen. Hier kommen die Vermessungsingenieure der Emschergenossenschaft zum Zuge. Doch einige der Kanäle haben nur geringe Durchmesser von etwa 1,60 Meter. Menschen könnten sich nur in gebückter Haltung vorwärts bewegen – und das über eine Strecke von bis zu 1200 Metern. Wie sich das anfühlt, kennt der 54-jährige Diplom-Ingenieur Rolf Kemper-Böninghausen selbst nur allzu gut: Jahrelang hat er selbst im Außendienst gearbeitet und ist durch Abwasserrohre „gekrabbelt“.
Vor einigen Jahren hatte Rolf Kemper-Böninghausen die Idee, ein alternatives Verfahren für Kontrollvermessungen bei Rohrvortriebsarbeiten zu entwickeln. „Dass am Ende ein vollkommen selbstständig arbeitender Messroboter entstehen würde, den man nicht fernsteuern muss, war am Anfang gar nicht erkennbar“, sagt der Gewinner des Goldenen Kanaldeckels. Seine Erfindung ist etwa 80 cm hoch, wiegt 40 Kilo und schafft sechs Kilometer pro Stunde.
Rolf Kemper-Böninghausen kam 1973 im Alter von 16 Jahren zur Emschergenossenschaft und absolvierte eine dreijährige Ausbildung zum Vermessungstechniker. 1977 ging er an die Universität und arbeitete in einem Ingenieursbüro, bevor er 1983 wieder zur Emschergenossenschaft zurückkehrte. Heute ist er Leiter der Gruppe „Vermessungen“ bei dem Wasserwirtschaftsverband.
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