Kunst am Bau am Forschungsgebäude der Hochschule Aalen eröffnet
Fließende, zuckende, strömende Linien, die beim Betrachter ein weites Feld an Assoziationen eröffnen und sinnlich an Forschungsansätze andocken: Seit wenigen Tagen ziert eine zweiteilige Kunst unter dem Titel „FIELDS I + II“ die Wände des neuen Forschungsgebäudes an der Hochschule Aalen. Erschaffen wurden die beiden Kunstwerke von der in Berlin lebenden Künstlerin Nadja Schöllhammer. Nun wurden sie im Rahmen einer Vernissage offiziell eingeweiht.
Über ein Jahr hat die Berliner Künstlerin Nadja Schöllhammer ihre Kunstwerke vorbereitet und mehrere Wochen vor Ort im Forschungsgebäude der Hochschule Aalen an ihnen gearbeitet. Die entstandenen Werke stehen in einem starken Bezug zueinander, da sie eine Verbindung zwischen innen und außen schaffen: Zunächst hat sie im Innern des Gebäudes an einer 28 Meter langen Flurwand mit einer Schaumstoffschablone und flüssiger Sprühfarbe eine Graffito-artige Wandzeichnung mit dem Titel „FIELDS I“ erschaffen. „Der Flur ist für mich ein Ort der Bewegung und des Durchgangs. Mein Werk soll Dynamik ausstrahlen und den Betrachtenden quasi durchspülen“, erläutert die 1971 in Esslingen am Neckar geborene Künstlerin.
An der Wand des Innenhofs griff sie in „FIELDS II“ die Amplitudenthematik in einem großformatigen Aluminiumobjekt auf und erweiterte sie ins Dreidimensionale. Fragile Elemente spiegeln darin dezent die Farben des Himmels, der Sonne und der Vegetation wider und verändern ihre Erscheinung je nach Lichteinfall. Sie stehen laut Schöllhammer für den Übergang zwischen den Aggregatszuständen und sollen zum Innehalten einladen. Inspiritert habe sie die Beobachtung der Forschenden während ihrer Arbeit: „Meine Eindrücke von für mich seltsamen Messkurven, Schaubildern und Zeichnungen, sich bewegenden Lichtteilchen und hochtechnologisierten Geräten in den Laboren flossen in meine künstlerische Arbeit ein“, erläutert sie.
Wechselspiel zwischen Kunstwerk und Betrachter
Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen, zeigte sich von den beiden Kunstwerken begeistert, sieht er doch in ihnen die Herausforderungen der Forschungstätigkeit in die Kunst übersetzt: „Im Forschungsgebäude werten die Forschenden scheinbar chaotische Energieströme, Strukturen und Schwingungen aus und versuchen sie in eine gedankliche Ordnung zu bringen.“ Und eben diese intellektuelle Anstrengung erfordere auch Schöllhammers Kunst vom Betrachtenden: „Ich lade Sie alle ein, sich auf dieses Wechselspiel unvoreingenommen einzulassen“, schloss er seine Begrüßungsrede.
Ausgewählt wurde die in Berlin lebende Schöllhammer für das Projekt „Kunst am Bau“ aus insgesamt sechs Bewerberinnen und zwei Bewerbern von der zuständigen Stuttgarter Kunstkommission. „Kunst am Bau“ ist ein im Jahr 1955 aufgelegtes Programm zur Kunstförderung, dank der bisher etwa 5000 Kunstwerke in Baden-Württemberg insbesondere von jungen Künstlern an öffentlich zugänglichen Orten realisiert werden konnten. Bis zu einem Prozent der Baukosten stehen bei einem Bauprojekt aus öffentlicher Hand für die Kunstförderung zur Verfügung.
Karola Lake, Vertreterin von Vermögen und Bau Baden-Württemberg und Leiterin der Kunstkommission, berichtete von den umfangreichen und anspruchsvollen Kriterien, die das geplante Werk zu erfüllen habe und von der einstimmigen Entscheidung für Schöllhammer: Unter anderem haben ihre künstlerische Aussage, ihr Bezug zur Nutzung des Ortes und ihr Umgang mit der vorhandenen Architektur überzeugt.
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