EMSCHERGENOSSENSCHAFT beteiligt sich an einem neuen bundesweiten Forschungsprojekt
Die Emschergenossenschaft beteiligt sich an dem neuen interdisziplinären Verbundprojekt „SAUBER+“ zur Vermeidung von Medikamentenrückständen im Abwasser – insbesondere in dem von Krankenhäusern, Pflegeheimen etc.. An dem bundesweiten Projekt nehmen insgesamt sechs Forschungseinrichtungen und fünf Partner aus der Praxis teil.
Es ist zu erwarten, dass der Arz-neimittelverbrauch zunimmt, unter anderem bedingt durch den demographischen Wandel. Dies führt zu einem Anstieg von Medi-kamentenrückständen in allen Abwasserströmen, insbesondere aus Einrichtungen des Gesund-heitswesens, wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Ärztehäuser etc..
Diese Abwässer enthalten zum einen pharmazeutische Wirkstof-fe, die oft in konventionellen Kläranlagen nur unzureichend eliminiert werden und so im Was-serkreislauf verbleiben. Für viele solche Stoffe werden Wirkungen für die Umwelt vermutet. Zum anderen sind im Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheits-wesens auch Krankheitserreger enthalten. Offene Fragen beste-hen hinsichtlich der jeweiligen Wirkstoffmengen und der Interak-tionen dieser Erreger mit den im Abwasser enthaltenen Medika-mentenrückständen, der Bildung von multiresistenten Keimen und der Reinigungsmöglichkeiten der entsprechenden Abwässer.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt „SAUBER+“ will innovati-ve Konzepte und Technologien für die separate Behandlung von Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens entwickeln, zum Beispiel einrichtungs-, ein-zugsgebiets- und zielgruppen-spezifische Maßnahmen zur Vermeidung des Eintrags von pharmazeutischen Wirkstoffen und Krankheitserregern in die Umwelt anhand konkreter An-wendungsfälle. Darauf aufbau-end werden Empfehlungen für innovative Konzepte und Techno-logien für die separate Behand-lung von Abwasser aus Einrich-tungen des Gesundheitswesens und Veränderungen in der Orga-nisation des Betriebs formuliert.
Das interdisziplinäre Projektteam setzt sich aus Experten von 6 Forschungseinrichtungen und 5 Praxispartnern zusammen: Neben dem ISA arbeiten das Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie (INUC, Leuphana Universität Lüneburg) und das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene (IUK, Uni-versitätsklinikum Freiburg) aus dem naturwissenschaftlichen Bereich im Projekt. Die vorrangig sozialwissenschaftlich ausgerich-teten Projektaufgaben werden vom ISOE-Institut für sozial-ökologische Forschung (Frankfurt am Main), dem Institut für Umweltkommunikation (INFU, Leuphana Universität Lüneburg) und der DIALOGIK gemeinnützi-gen Gesellschaft für Kommunika-tions- und Kooperationsfor-schung (Stuttgart) bearbeitet.
Zu den Praxispartnern gehören die Emschergenossenschaft aus Essen, das Ortenau Klinikum sowie die Industrieunternehmen Carbon Services and Consulting GmbH (Vettweiß), Microdyn-Nadir GmbH (Wiesbaden) und UMEX GmbH (Dresden). Durch eine kontinuierliche Einbindung wichtiger Akteure aus Gesundheitswesen, Wissen-schaft, Wirtschaft und Gesell-schaft in das Verbundprojekt werden die Praktikabilität und Akzeptanz der entwickelten Lö-sungen sowie die Verbreitung der Projektergebnisse stark erhöht.
Das Projekt „SAUBER+“ steht unter der Leitung des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund drei Mil-lionen Euro gefördert, im Rah-men des Forschungsschwer-punktes NaWaM (Nachhaltiges Wassermanagement) innerhalb des Forschungsrahmenpro-grammes FONA (Forschung für Nachhaltige Entwicklungen) als Teil der Hightech-Strategie der
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